So findest du Inspiration beim Zeichnen, in dem du von dir selbst abkupfers

HalloHallo,

Wie es die Überschrift schon vermuten lässt, geht es heute um Kreativität und Inspiration beim Zeichnen. Ein Thema das mich immer wieder umtreibt, denn als Illustrator, Designer und generell als Mensch kann man ja nie genug davon haben. Aber was ist Inspiration denn eigentlich?
Genau kann ich das nicht beantworten, im Normalfall sind es für mich einfache Geistesblitze, die Situationsbedingt entstehen.

So ähnlich beschreibt es auch der Duden:
schöpferischer Einfall, Gedanke; plötzliche Erkenntnis; erhellende Idee, die jemanden, besonders bei einer geistigen Tätigkeit, weiterführt; Erleuchtung, Eingebung. 

Und ich muss dir sicher nicht erst erklären, was für ein schönes, wohliges Gefühl es ist, eine neue Idee zu bekommen, egal ob es sich dabei um ein neues Motiv zum zeichnen, ein neues Thema für eine Geschichte oder um eine unkonventionelle Ausrede geht, jetzt nicht den Müll rausbringen zu müssen. Inspirieren kann uns so ziemlich alles, denn die Kunst liegt um Grunde in der Umwandlung und neu Zusammensetzung von bekannten Dingen und Sachverhalten. Das heißt, du kannst etwas schon vorhandenes nehmen und es verwenden um etwas neues zu schaffen, du musst also nicht das Rad neu erfinden auch wenn sich das viele (ich eingeschlossen) oft wünschen.

Genauso wünschen wir uns allzeit inspiriert und kreativ zu sein und diesen Zustand nicht zu verlieren. Es ist daher sehr schade, das man Inspiration nicht halten kann. Es wäre schön, wenn man sie in Gläser füllen könnte und immer dann von ihr naschen könnte, wenn man sie braucht, leider wurde diese Art der Süßigkeit noch nicht erfunden. Also müssen wir uns selbst helfen.

Sei deine eigene Muse

Bist du uninspiriert? und Ideenlos? Dann lass dich doch einfach von dir selbst inspirieren.
Als kreativer Mensch hast du sicher schon eine Vielzahl an Bilder, Ideen und Objekten ersonnen, skizziert und gezeichnet. All das kannst du jederzeit nutzen um Neues zu schaffen und um  Quellen für Geistesblitze zu kreieren.

Eigene Elemente wieder verwenden

Manchmal können wir unsere eigene Inspiration sein, das ist doch eine gute Nachricht. Mir ist das in den letzten Tagen öfters passiert, denn mehr oder weniger absichtlich habe ich einige Male von mir selbst geklaut. Ich habe Motive die immer wieder in meinen Zeichnungen auftauche. das sind zum Beispiel solche Pilzschultern.

pilzschulter

Früher hätte ich das als schlimm und einfallslos empfunden, aber nun mag ich solche wiederkehrenden Elemente sehr gern.  Und warum auch nicht? Nicht das ich mich mit jemandem vergleichen möchte, aber Dali hatte seine Uhren und Picasso seine Stiere und ich glaube diese hat nie jemand als fantasielos bezeichnet.
Wiederkehrende Elemente sind also etwas sehr gängiges für Künstler, oftmals werden sie sogar zum Markenzeichen. Denn selbst wenn man ein Motiv immer und immer wieder verwendet, kann es in einem anderen Kontext stehen, eine andere Anmutung haben oder sich wie der Künstler selbst, weiter entwickeln.

Bei meinen Pilzen sehe ich, dass so ähnlich. Ich habe sie im chronologischer Reihenfolge abgebildet und ich finde das sie sich schon sehr verändert haben und immer einen besonderen, eigenständigen Platz in der Zeichnung einnehmen.

eigene Ideen klauen

Bei anderen klauen ist natürlich nicht cool und das würde ich auch nie jemanden raten. Doch bei sich selbst, geht das natürlich problemlos klar. Hier kannst du  so oft und so viel klauen wie du möchtest.
Manchmal habe ich eine gute Idee und für die Umsetzung platzen  in meinem Kopf  verschiedene Ideen wie Popcorn auf. Ob mit Zucker, Salz oder mit Käse, Karamell und Knoblauch – egal es kann alles sein und zum Glück ist mit Stift und Papier auch vieles Möglich. Denn nur weil sich die Idee gleicht, können die Ergebnisse Meilenweit von einander entfernt sein. Also nix wie ran.

tentakelkopf3

Das kann dann so aussehen. Vom Prinzip her sind die Bilder ziemlich gleich, und trotz der gemeinsamen Idee, finde ich sie doch sehr unterschiedlich in ihrer Anmutung, ihren Details und Ausführung. Für mich sind das zwei eigenständige Bilder, die trotz der gemeinsamen Idee nicht viel mit einander zu tun haben.
Und das Gute ist, es verjährt nicht. Ich finde manchmal nach Jahren eine Motiv in einem alten Skizzenbuch und wenn mir eine neue Art einfällt, es zu zeichnen, spitze ich meine Stifte und los geht’s.

 

Eigene Bilder „recyceln“

stil2

Dieses Bild ist ca 2 Jahre alt und leider nie ganz fertig geworden (jedenfalls bis jetzt). Ich mochte es immer gerne, jedoch ist es irgendwann in Vergessenheit geraten. Doch letzte Woche, ist es wie Kohlensäure aus meiner Erinnerung empor gestiegen. Denn ich wollte ein Kind im Wald zeichnen, dass von einem Monster/Schatten/Dings begleitet wird. So dachte ich auch über einen Hintergrund nach und kurioser Weise fügten sich die Kohlensäureblasen zu diesem älteren Bild zusammen. Und ich dachte mir:“ warum benutze ich nicht einfach einen schon vorhandenen Hintergrund?“ Wie steht ihr dazu? Ist das vertretbar?

maedchen-im-waldWie bei meinen Pilzschultern finde ich es überhaupt nicht schlimm, etwas schon vorhandenes zu verwenden, um es neu und anders zu nutzen. Denn oftmals kann man es eh nicht einfach so benutzen. Ich musste den Hintergrund neu anpassen, ihm neue Farben geben, mehr Bäume pflanzen und die Lichtverhältnisse ändern. Im Vergleich zum Neuzeichnen sind das natürlich nur Kleinigkeiten, die mir sogar viel Spaß machen aber es ist trotzdem aufwendig. Doch ist es total spannend zu sehen wie sich ein Bild verwandelt, wenn man all diese Änderungen vornimmt.

 

maedchen-im-waldfin

 

So ich hoffe diese Tipps konnten dir helfen, falls die Muse dich mal nicht so richtig küssen will;)

________________________________________________

Ich zeichne mit:
einen Druckminenbleistift von Faber-Castell

Knetgummi von Faber-Castell

LYRA Bleistiftset

Skizzenbuch A3

Skizzenbuch A4

 Finelinern

edding 1340 Brushpen

Faber-Castell  – Aquarellstifte

Tusche schwarz

Ich verwende zum Zeichnen:
Wacom One Grafiktablett schwarz Medium

Wacom ACK-20003 Felt Pen nNibs für Intuos4 (5er Pack)

Ich verwende zum Drucken/Scannen
HP Photosmart 5520 e-All-in-One Tintenstrahl Multifunktionsdrucker

Hinweis: diese  Links sind Affiliate Links. Das bedeutet, dass ich für die Empfehlung eine geringe Provision erhalte.

4 Kommentare

  1. Wieder ein schöner Beitrag! :) Danke für die ganzen Tipps, wirklich sehr inspirierend ;)
    Ich blättere auch gerne durch „altes“ von mir durch, allein schon der Motivation halber. Oft entdecke ich dann was und denke mir MENSCH DAS WAR EINE GUTE IDEE bzw. „ob ich das jetzt besser kann?“ und los gehts :D
    Das mit den wiederkehrenden Objekten finde ich auch superklasse, weil man dem Bild dann wirklich einen eigenen Stempel aufdrückt fast ohne Unterschreiben zu müssen *g*

    1. Hallo Mia, vielen Dank. Du hast natürlich völlig recht. Ich Blätter auch oft durch alte Zeichnungen, das ist oft schon eine tolle Inspiration.
      Daran wiederkehrende Objekte als Unterschriften – Ersatz zu verwenden, ist eine Gedanke mit super viel Potenzial. .

  2. Du hattest geschrieben:
    „warum benutze ich nicht einfach einen schon vorhandenen Hintergrund?“ Wie steht ihr dazu? Ist das vertretbar?“

    Einen vorhandenen Hintergrund verwenden find ich nicht nur total legitim sondern sogar eine tolle Idee!

    Vielen Dank für Deine Inspiration. Das nächste mal, wenn mich die Muse nicht küsst, zücke ich mein Skizzenbuch, anstatt wirr und ziellos auf Pinterest zu sinnieren…

    :D

    1. Hey Kerry,
      schön das du das so siehst. Ich finde es mittlerweile ziemlich cool, schon vorhandene Hintergründe zu verwenden, da es unglaublich spannend ist, zu sehen wie sich ein Bild verändert, wenn man die Einzelteile ändert.
      Ich mag Pinterest auch sehr, aber leider ist es wirklich ein richtiger Zeitfresser, daher finde ich deinen Vorsatz super und werde selbst auch daran denken, wenn ich dort mal wieder versacke :)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner